Das Sera Kloster zählt zu den „Drei Großen Klöstern“ des tibetischen Gelug-Ordens. Es ist Bestandteil des nationalen religiösen Kulturerbes.
Inhaltsverzeichnis
Deutsch übersetzt bedeutet die Bezeichnung Sera „Hagebutte“ oder „Wildrose“. Das Sera Kloster ist zusammen mit dem Ganden Kloster und dem Drepung Kloster eines der „Drei Großen Klöster“ des Ordens der Gelug. Es befindet sich ungefähr drei Kilometer nordwärts von der tibetischen Hauptstadt Lhasa, wo es am Fuße des Tatipu Hügels auf einer Höhe von mehr als 4000 Metern liegt.
Gewidmet ist das Sera Kloster den Gelugpa, die auch als Gelbmützen bekannt sind. Beim Gelug-Orden handelt es sich um einen Teilbereich des tibetischen Buddhismus, dessen Gründung auf den großen Reformator Tsongkhapa (1357-1419) zurückgeht.
Errichtet wurde das Sera Kloster im Jahr 1419 durch Tsongkhapas Lehrling Chamchen Chöje Shakya Yeshe (1354-1435) zu Zeiten der Ming-Dynastie. Weil sich in der Nähe des Hügels zahlreiche wilde Rosen befanden, erhielt das Kloster den Namen Sera (Wildrose).
Das Kloster war zunächst dazu erdacht worden, dort Tantra zu studieren. Doch schon bald verlagerte sich sein Schwerpunkt auf die Philosophie der Scholastik.
Im Laufe der Jahrhunderte entstanden drei Fakultäten, zu denen wiederum 35 Abteilungen gehörten. Jede Fakultät unterhielt eine eigene Verwaltung sowie einen eigenen Abt. Für die Verwaltung des gesamten Klosters war der Rat der Zehn Lamas, der von drei Äbten geführt wurde, zuständig. In seinen Glanzzeiten brachte es das Kloster auf bis zu 10.000 Mönche.
Als es am 10. März 1959 zum Tibetaufstand gegen die Chinesen kam, hatte dies die Auflösung des Klosters zur Folge. Das chinesische Militär machte aus dem Kloster eine Kaserne. Durch die Kulturrevolution in den 60er Jahren kam es zu größeren Verwüstungen des Gebäudes.
Ab 1980 investierte die chinesische Regierung größere Summen, um das Sera Kloster zu renovieren. Das Kloster konnte wiedereröffnet werden und fiel ab 1982 unter Denkmalschutz. Mittlerweile bevölkern wieder rund 750 Mönche die Klosteranlage.
Das Sera Kloster bringt es auf eine Gesamtfläche von 114.946 Quadratmetern. Den größten Teil der Fläche beanspruchen die Gebäude. Dazu gehören vor allem die Großhallen der drei Fakultäten Sera Me, Sera Je und Sera Ngagpa. Außerdem gibt es noch die Hauptversammlungshalle Tsokchen.
Die große Versammlungshalle entstand im Jahr 1710. Sie umfasst vier Stockwerke und ist im Nordostteil der Klosteranlage angesiedelt. In der Hauptversammlungshalle werden verschiedene Rituale abgehalten. Für die Stabilität der Halle sorgen 125 Säulen, die unterschiedlich hoch sind. Sie umfasst mehr als 2000 Quadratmeter und verfügt über insgesamt fünf Kapellen.
Als Studienarenen für die Mönche fungieren die drei Dratshang-Gebäude der Me Fakultät, der Je Fakultät sowie der Ngagpa Fakultät. Die älteste davon ist das Me Dratshang-Gebäude, das 1419 entstand. Es ist mit gut erhaltenen Fresken versehen. In der Je Fakultät befindet sich die Hayagriva-Statue, die in ganz Tibet bekannt ist. Am kleinsten ist die 1559 errichtete Ngagpa Fakultät. In ihr findet die Verehrung des Klosterbegründers Chamchen Chöje Shakya Yeshe statt.
Als Kangtshan werden die einzelnen Abteilungen des Sera Klosters bezeichnet. Die Mönche schlafen dort und nehmen ihre Mahlzeiten ein. Insgesamt verfügt das Sera Kloster über 33 Kangtshan-Gebäude. Die Mönche finden dort Teehäuser, Lesehallen sowie einen zentralen Hof vor.
Das Sera Kloster ist unter einer Einsiedelei angelegt, die den religiösen Führern jahrelang als Rückzugsort diente. Von Pilgern wird die Klosteranlage im Uhrzeigersinn umrundet. Dabei besuchen sie die drei Fakultäten Sera Me, Sera Je und Sera Ngagpa.
Die Kapellen des Sera Klosters zweigen von einer Zentralhalle ab. Im oberen Stockwerk sind noch weitere Gebetsräume untergebracht.
In der Hauptversammlungshalle können Statuen des Kloster-Gründervaters Chamchen Chöje Shakya Yeshe sowie des 5. und 13. Dalai Lamas besichtigt werden. Bei der Statur handelt es sich um eine Reproduktion des Originals aus der Fakultät Sera Ngagpa. Der Legende nach entstand diese Kopie, weil die Statue selbst darum bat, weiterhin in der Fakultät bleiben zu können.
Eine Besichtung des schattigen Disputationshofes ist ab 15:30 Uhr zu empfehlen. In diesem Zeitraum versammeln sich dort kleinere Gruppen von Mönchen, um wortgewaltige Streitgespräche über die buddhistische Lehre abzuhalten. Während der Debatte darf der Zuschauer jedoch nicht sprechen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit stellen die wunderschönen Thangkas in der Versammlungshalle der Fakultät Sera Je dar. Ebenfalls einen Abstecher wert ist die Hayagriva Kapelle. Bei Hayagriva handelt es sich um den Schutzgott des Klosters.
Etwas weiter den Berg hinauf liegt die Meditationsgrotte von Tsongkhapa. Von dort aus bietet sich dem Besucher eine phantastische Aussicht auf Lhasa.
Zu den Highlights des Sera Klosters zählt das Shoton Fest, das jedes Jahr im August abgehalten wird. Bei diesem bedeutenden traditionellen tibetischen Fest findet die große Zeremonie des Buddha statt.
Wir sind ein lokaler Reiseveranstalter in Tibet und Spezialist für Reisen durch das Dach der Welt. Mit Direktpreisen ohne Zwischenhändler planen und veranstalten wir Traumreisen zu den wichtigsten Highlights in Tibet sowie auch entlang der weniger befahrenen Strecken für individualreisende, Familien und kleine Gruppen.
+86 28 8503 0959
Mo.-Fr. 09:00-18:00 Uhr
Zimmer 707 Block A, Xinhua Garten
Nr. 51, Abschnitt 4, Süd-Renmin-Straße
610041 Chengdu, China