Der Jokhang Tempel/Kloster bildet das spirituelle Zentrum von Tibet. Er zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Lhasa.
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Der Jokhang Tempel befindet sich in der Altstadt von Tibets Hauptstadt Lhasa. Er gilt als zentrales Heiligtum der Tibeter innerhalb des Lhasa Tsuglakhang (Heiligtum von Lhasa). Er wurde während der Tang-Dynastie erbaut und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Tempelanlage umfasst eine Fläche von 25.100 Quadratmetern.
Angesiedelt ist der Jokhang Tempel rund eintausend Meter östlich vom Potala Palast. Er stellt eines der ältesten Bauwerke der tibetischen Hauptstadt dar und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Für die Tibeter ist er ein wichtiges Heiligtum, das wenigstens einmal im Leben besucht werden sollte.
Während der Tang-Dynastie, die von 618 bis 907 andauerte, stellte das Kaiserreich China ein Zentrum von Politik und Kultur dar. Es herrschte eine wirtschaftliche Blütezeit und in der Politik wurden positive Fortschritte gemacht.
In Tibet regierte König Songtsem Gampo als 33. Herrscher des Landes. Er setzte sich aktiv für den Buddhismus ein und knüpfte erstmals freundschaftliche Bande zu den Nachbarländern. Aus diesem Grund nahm er Prinzessinnen aus Nepal und China wie Bhrikuti und Wen Cheng zur Frau. Die Chinesin Wen Cheng entstammte der Tang-Dynastie.
Zur Begrüßung ihres Gemahls brachten die Prinzessinnen eine Statue von Buddha (Sakyamuni) mit. Paläste und Tempel gab es in Tibet nur wenige, da die meisten Einheimischen in Zelten lebten. Damit Prinzessin Wen Cheng und ihre Buddha-Statue eine angemessene Heimstätte erhielten, ließ König Songtsem Gampu im Jahr 639 den kleinen Jokhang errichten. Darauf reagierte Prinzessin Bhrikuti jedoch mit Eifersucht und forderte ebenfalls einen Jokhang für sich. Aus diesem Grund entstand zwischen 642 und 653 ein weiterer Bau, der von Künstlern aus Nepal fertiggestellt wurde.
Der erste Tempel-Komplex beinhaltete lediglich acht Schreine. Zwischen der Yuan-Dynastie (1206-1368), der Ming-Dynastie (1368-1644) sowie der Qing-Dynastie (1644-1911) wurde der Tempel kontinuierlich vergrößert, bis er sein heutiges Ausmaß erreichte.
Vor allem in der Epoche des Tsongkhapa (1357-1419) wurde eine Vielzahl an neuen Stockwerken und Nebengebäuden errichtet. Die Anlage erhielt dann die Bezeichnung Lhasa Tsuglakhang und erreichte eine Fläche von etwa 21.500 Quadratmetern. Dort wurde das große Gebet abgehalten.
Als es 1959 zum Aufstand der Tibeter gegen die chinesischen Besatzungstruppen kam, blieb der Jokhang Tempel von größeren Beschädigungen verschont. Während der Kulturrevolution zwischen 1966 und 1976 fanden jedoch Plünderungen der Tempelanlage statt. Später verwendeten die Roten Garden das Gebäude als Kino und Gästehaus.
Seit 1981 steht der Jokhang Tempel unter Denkmalschutz. Im Jahr 2000 wurde er gemeinsam mit dem Potala Palast Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.
Im Februar 2018 brach im Tempel ein Brand aus, der jedoch rasch wieder gelöscht werden konnte. Wie durch ein Wunder blieben die kulturellen Sehenswürdigkeiten von dem Feuer verschont.
Der Bau des Jokhang Tempels fand in einem trockengelegten See statt. Die Legende berichtet, dass der geeignete Ort erst nach vielen vergeblichen Versuchen innerhalb des Gebietes gefunden wurde. Bei allen vorherigen Bauversuchen war jedes Mal ein Kloster eingestürzt. Prinzessin Bhrikuti war durch diese Ereignisse besorgt und bat Prinzessin Wen Cheng um Rat, die sich mit Astrologie und Wahrsagerei beschäftigte. Wen Cheng sah in dem Gebiet eine mächtige Dämonin umgehen, deren Herz sich in einem See befand. Zum Bau des Tempels sollte der betreffende See trockengelegt und mit eintausend Ziegen gefüllt werden. Nach dem Bau des Tempels erhielt das Gebiet zum Gedenken an die geopferten Ziegen den Namen Ra-Sa-Vphrul-Sang.
Einer anderen Legende nach warf der König einen seiner Ringe zu Boden. Dort, wo der Ring letztlich landete, sollte ein Tempel errichtet werden. Der Ring gelangte schließlich in den See, aus dem sich dann eine magische Stupa auftat. So beschloss der König, an dieser Stelle den Jokhang Tempel zu bauen.
Ob diese Legenden tatsächlich auf Wahrheit beruhen, ließ sich nie klären. Der Jokhang Tempel stürzte jedoch nicht ein und wurde zum Anziehungspunkt des Buddhismus in Tibet. Dabei bildete er einen besonders wichtigen Teil der tibetischen Kultur.
In Nachbarschaft zum Tempel entstand die Stadt Ra-Sa, die heute Lhasa heißt.
Beim Jokhang Tempel handelt es sich um einen Komplex aus Holz mit vier Stockwerken. Er besitzt eine Spitze aus Gold und wurde im Baustil der Tang-Dynastie errichtet. Dabei gilt der Tempel als Paradebeispiel für die tibetische Architektur.
Das Dach des Jokhang Tempels ist mit vergoldeten Bronzeziegeln bedeckt. Verziert wird das Dach vom goldenen Dharma-Rad, das von zwei Hirschen umgeben ist. Als überaus sehenswert gilt die vergoldete Buddha-Statue des Jobo Shakyamuni. Ebenfalls vorhanden sind Statuen des Maitreya, Avalokiteshrava sowie des Padmasambhava. Auch Skulpturen des König Songtsen Gampo sowie seiner Gemahlinnen Bhrikuti und Wen Cheng verzieren das Gebäude.
Im Ostteil des Hofes sind hunderte von Votivlampen untergebracht, die den Weg bis zur Haupthalle zieren. Mit einem Alter von rund 1300 Jahren stellt die Haupthalle das älteste Heiligtum des Tempels dar. In der Mitte der Halle steht eine vergoldete Statue von Buddha, die ihn im Alter von 12 Jahren zeigt. Sie besitzt Verzierungen mit wertvollen tibetischen Juwelen.
Die Statue von Buddha (Sakyamuni) zählt zu den besonderen Attraktionen des Jokhang Tempels. So war Buddha absolut gegen eine Anbetung seiner Person und wollte nicht, dass Abbilder von ihm entstanden. Daher durften während seines Lebens nur drei Statuen von ihm angefertigt werden, die ihn zeigten, als er noch indischer Prinz war. Eine davon befindet sich noch heute im Jokhang Tempel und gelangte mit Prinzessin Wen Cheng nach Tibet.
Besonders schön ist die Aussicht vom Dach des Jokhang Tempels. So lassen sich von dort aus der Tempelhof, die Barkhorstraße und der Potala Palast überblicken.
Bevor der Jokhang Tempel besucht wird, ist es ratsam, sich mit einigen Tipps vertraut zu machen. So stellt der Tempel ein religiöses Heiligtum dar, das zwischen 8 und 11:30 Uhr ausschließlich von den Pilgern besucht wird. Für Touristen ist der Tempel zwischen 11:30 Uhr und 17:30 zugänglich.
Nach dem Betreten des Tempels muss der Besucher ihn im Uhrzeigersinn, also von links nach rechts, durchqueren. Es gilt als sinnvoll in den dunklen Tempelräumen eine Taschenlampe oder Stirnlampe bei sich zu haben. Dadurch lassen sich die sehenswerten Skulpturen und Wandmalereien besser entdecken.
Wer den Jokhang Tempel während des tibetischen Neujahrsfestes besucht, kann an den dortigen Feierlichkeiten teilnehmen. Dabei kleiden sich die Einheimischen in traditionellen tibetischen Kostümen und halten allerlei farbenfrohe Aktivitäten ab. Das Neujahrsfest bietet den Besuchern sowohl optisch als auch spirituell Erlebenswertes.
Der Jokhang Tempel liegt in Lhasas Innenstadt. Aus diesem Grund ist er problemlos zu erreichen. Von der Bushaltestelle Chongsaikang dauert es nur fünf Minuten zu Fuß zum Tempel.
Für den Eintritt in den Jokhang Tempel muss ein Ticket erworben werden. Es kostet pro Person 85 RMB.
Um im Jokhang Tempel fotografieren zu dürfen, muss eine kostenpflichtige Erlaubniskarte erworben werden. Sie kostet 90 RMB. Blitzlichter sind in der Halle jedoch untersagt. Gute Plätze für Schnappschüsse gibt es aber auf dem goldenen Dach sowie auf dem Tempelplatz.
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