Die Festung von Gyangze zählt zu den interessantesten historischen Sehenswürdigkeiten der gleichnamigen tibetischen Großgemeinde. Sie liegt auf dem Festungsberg.
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Die Festung von Gyangze ist auch als Festung Gyantse oder Dzong Festung bekannt. Gemeint ist damit ein altes Fort, das sich auf dem 4020 Meter hoch gelegenen Festungsberg der Großgemeinde Gyangze befindet. Nicht weit entfernt von der Burg liegt das berühmte buddhistische Kloster Pelkhor Chöde.
In China wird die Festung Gyangze auch in Erinnerung an den britischen Tibetfeldzug 1903/04 als „Ruine der Verteidigung gegen die britischen Aggressoren am Zongshan-Berg“ bezeichnet. Die Befestigungsanlage ragt ungefähr 150 Meter über Gyangze hinaus und diente dem damaligen Gouverneur als Regierungssitz. Dabei handelt es sich bei der Dzong Festung um die einzige Festungsanlage in Tibet, die noch weitgehend gut erhalten ist.
Erbaut wurde die Festung von Gyangze im Jahr 1365. Als die Bastion fertiggestellt war, erhielt sie den Namen „Höchste Königsfestung“, weil sie überaus imposant erschien. Unweit der Festung entstand im 15. Jahrhundert das Kloster Pelkhor Chöde, das ebenfalls zu den besonderen Sehenswürdigkeiten von Gyangze zählt.
Historische Berühmtheit erlangte die Festung während des britischen Tibetfeldzugs im Jahr 1904. Da die Briten ein Bündnis zwischen Tibet und Russland zu ihrem Nachteil fürchteten, marschierten sie im November 1903 in Tibet ein, um die dortige Regierung zu Verhandlungen zu zwingen. Der damalige Dalai Lama hatte sich jedoch zu einer dreijährigen Meditation zurückgezogen, sodass keinerlei Verhandlungen möglich waren. Daher stießen die Briten 1904 unter dem Kommando von Colonel Francis Younghusband (1863-1942) bis nach Gyangze vor und belagerten die Festung, obwohl die Tibeter erbitterten Widerstand leisteten.
Neben Kanonen auf der Festung verfügten die Verteidiger oft nur über primitive Waffen wie Schwerter oder Pfeil und Bogen. Im Juli 1904 sprengten die Briten außerdem das Munitionsdepot, sodass die Tibeter mit Steinen nach den Angreifern warfen. Sogar als die tibetischen Soldaten keine Steine mehr hatten, wollten sie nicht aufgeben. Aus Patriotismus stürzten sich einige Verteidiger lieber in den Abgrund, anstatt zu kapitulieren.
Am 5. Juli 1904 nahmen die Briten die Festung schließlich ein und zogen weiter nach Lhasa. An diese blutige Geschichte erinnert heute noch ein Denkmal.
Im Jahr 1961 setzte die chinesische Regierung die Festung von Gyangze auf die Liste der Denkmäler der Volksrepublik. Trotzdem kam es 1967 während der Kulturrevolution zur Sprengung der Festungsmauern, die später weitgehend wiederhergestellt wurden.
In der heutigen Zeit stellt die alte Festung an sich eine Sehenswürdigkeit dar. Im Unterschied zu anderen tibetischen historischen Stätten wurde das Festungsinnere nicht restauriert, sodass das Fort einsam und verlassen liegt.
Wer sich für den Kampf der Tibeter gegen die Briten während des Tibetfeldzugs interessiert, kann einen Abstecher in das kleine Museum über die britische Intervention unternehmen. Dort sind Informationen aus Sicht der Chinesen erhältlich.
Überaus sehenswert ist zudem der Ausblick, den der Besucher von der Dzong Festung aus erhält. So präsentiert sich ihm von dort aus ein einmaliges Landschaftsmuster. Überall wehen außerdem bunte Gebetsfahnen von den Dächern.
Vom Busbahnhof Lhasa Xijao in Tibets Hauptstadt Lhasa aus kann Gyangze innerhalb von 5 bis 6 Stunden per Bus erreicht werden. Von Gyangze aus fahren Taxis zur Festung.
Alternativ ist auch eine Fahrt mit dem Auto durch das Tsangpo-Tal über Xigaze möglich. Eine weitere Anfahrtsoption besteht über die Passhöhen Kampa La, Zhimi La und Karo La. Die Entfernung von Lhasa nach Gyangze beträgt ca. 270 Kilometer. In der Nähe zum Festungsaufgang sind einige Parkmöglichkeiten vorhanden.
Beim Aufstieg in die Festung von Gyangze sollte der Besucher stets Vorsicht walten lassen und es langsam angehen lassen. So besteht das Risiko der Höhenkrankheit.
Zugänglich ist die Festung von Gyangze zwischen 9 und 18 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 30 CNY.
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