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Tibet verfügt auch über eine hochwertige Kunst. Dazu gehören vor allem die tibetisch-buddhistischen Wandmalereien, die Thangkas sowie die Oper.
In Tibet sind einige typische Kunstformen zu finden, die häufig einen religiösen Ursprung aufweisen. Bestandteile des reichhaltigen Kunstschatzes sind zum Beispiel rituelle Gegenstände, Glocken und Statuen. Ein Teil des tibetischen Kunsterbes ging jedoch in den 60er Jahren verloren, als Maos Rote Garden durch das Land zogen und größere Verwüstungen in den Klöstern und Tempeln des Landes anrichteten. Aber auch Diebe und Schmuggler waren für einige Schäden verantwortlich.
Als typisches kulturelles Kunstmerkmal Tibets gelten die tibetisch-buddhistischen Wandmalereien. Sie finden sich vor allem in buddhistischen Tempeln sowie an anderen religiösen Orten. Dabei handelt es sich um die Nachfolger der kaschmirischen Wandmalereien.
Bereits im 7. Jahrhundert kamen die Tibeter zum ersten Mal mit dem Buddhismus in Berührung. Ab dem 10. Jahrhundert folgten weitere Kontakte. Zur Bereicherung des tibetischen Buddhismus beschloss König Yeshe Ö, den Mönch Rinchen Sangpo (958-1055) nach Indien zu entsenden. Als der Mönch nach Tibet zurückkehrte, brachte er zahlreiche Schriften sowie 32 Künstler aus Kaschmir mit.
Die ersten Wandmalereien in den tibetischen Klöstern stammen aus dem 11. Jahrhundert und weisen eindeutig den kaschmirischen Stil auf. Als der Kaschmir islamisiert wurde, endete dort diese einmalige Kunst. Ab dem 12. Jahrhundert stieg dagegen Tibet zum Mittelpunkt einer Buddhismusströmung auf, die auch als Lamaismus bezeichnet wird.
Auf den Wandmalereien abgebildet sind historische Motive wie bedeutende Persönlichkeiten des Buddhismus. Dazu gehören Padmasambhava, der als Begründer des tibetischen Buddhismus gilt, sowie der große Reformator Tsongkhapa (1357-1419). Darüber hinaus zeigten die Kunstwerke Götter, Göttinnen, Lamas, Mystiker sowie Darstellungen von Buddha und seinem früheren Leben. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts kamen Yab-Yum-Figuren sowie zornige Gottheiten hinzu.
Durchgeführt werden die Wandmalereien im Stil der Seccomalerei. Das heißt, dass sie auf einer trockenen Oberfläche entstehen. Als Untergrund dient in der Regel ein Lehmputz aus mehreren Schichten. Die oberste Schicht erfolgt so glatt wie es geht. Der Abschluss wird durch eine glatte Grundierung vorgenommen, die zumeist eine weiße Färbung aufweist. Als Grundierungsmaterialien kommen normalerweise Gips, Kreide oder Kaolin zur Anwendung.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der tibetischen Kunst sind die Thangkas. Dabei handelt es sich um Rollenbilder des tantrischen Buddhismus. In den Tempeln oder Altären der Häuser werden sie zum Meditieren aufgehängt oder begleiten die Gläubigen bei Prozessionen. Als Motive dienen Abbildungen von Buddhas, Schutzgottheiten, Lamas oder Asketen. Auch Symbole wie das Mandala finden Verwendung.
Es wird vermutet, dass die Thangkas im 7. Jahrhundert im frühen Tubo-Königreich erdacht wurden, als König Songtsan Gampo Tibet einte. Der König erteilte außerdem den Auftrag zu beeindruckenden Bauwerken wie den Potala Palast.
Die Herstellung der Thangkas findet nach präzisen ikonografischen Vorschriften statt, die sich auf die Form des Körpers, die Haltung und die Kleidung des Dargestellten beziehen. In der Regel werden sie auf Leinen angefertigt. Selten können sie auch auf Leder oder Seide aufgemalt werden.
Im Qinghai Tibetan Museum in Xining lässt sich die größte Thangka von Tibet bewundern. Sie erreicht eine Länge von 618 Metern sowie eine Höhe von 2,5 Metern. An dem imposanten Rollgemälde waren vier Jahre lang vierhundert Maler beteiligt.
Eine weitere bekannte Kunstform in Tibet stellt die Oper dar. Sie umfasst drei Teile. Im Rahmen der Ouvertüre erfolgt die Vorstellung von Handlung und Künstlern. Wenbamänner, die blaue Masken anlegen, Feen und Jialumänner tragen Tänze, Lieder und religiöse Rituale vor.
Im zweiten Abschnitt wird dann die Oper selbst vorgeführt. Ihr Abschluss erfolgt durch einen Epilog, zu dem eine Segnungszeremonie gehört. Außerdem werden Hadas überreicht und Spenden erbeten.
Auch an der tibetischen Oper kam es im Laufe der Zeit zu zahlreichen Veränderungen. Dazu gehörten u. a. der Einsatz von Lichteffekten, Kulissen, moderner Maskenbildung und Orchestern. Außerdem finden die Opern nicht mehr unbedingt unter offenem Himmel statt und verfügen über ein freieres Bühnenformat.
Bei der traditionellen tibetischen Oper wurde jede einzelne Szene von einem Sprecher erklärt. Dies hatte allerdings den Nachteil, dass die Aufführung bis zu drei Tage andauern konnte. Im Rahmen der modernen Oper gilt jedoch eine zeitliche Begrenzung von drei Stunden. Oft lassen sich traditionelle und moderne Oper jedoch miteinander verbinden, wie zum Beispiel bei der Kombination aus althergebrachten Masken und modernem Make-up.
In Tibet gibt es acht große klassische Opern. Dazu zählen vor allem „Prinzessin Wen Cheng“, „Dhama König Norsang“ sowie „Miss Langsha“.
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