Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Tibet ist der Potala Palast. Das majestätische Bauwerk gilt als imposantes Wahrzeichen von Tibets Hauptstadt Lhasa.
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Der Potala Palast liegt in Tibets Hauptmetropole Lhasa auf einer Höhe von 3767 Metern über dem Meeresspiegel auf dem Gipfel des Marpo Ri Berges. Er bildet eines der größten Bauwerke des Landes und erreicht eine Höhe von 170 Metern sowie eine Fläche von 360.000 Quadratmetern.
Seinen Namen erhielt der Potala Palast nach Potala. Gemeint ist damit das reine Land des Bodhisattva Avalokiteshrava. Von 1642 bis 1959 stellte der Palast den tibetischen Regierungssitz sowie die offizielle Residenz des Dalai Lama dar.
Bereits im Jahr 637 ließ der tibetische König Songtsen Gampo, der von ungefähr 617 bis 649 das Land regierte, für seine chinesische Gemahlin Wen Cheng in Lhasa auf dem Roten Berg einen Palast errichten. 641 konnte der Palast eingeweiht werden. Im 8. Jahrhundert kam es jedoch größtenteils zu seiner Zerstörung durch chinesische Truppen.
Der fünfte Dalai Lama, Ngawang Lobsang Gyatsho (1617-1682), ordnete im 17. Jahrhundert den erneuten Bau eines Palastes auf dem Roten Berg an. Dabei integrierten die tibetischen Bauherren die Reste des alten Palastes in das neue Bauwerk, das noch größer ausfiel.
Der erste Abschnitt des Palastes erhielt die Bezeichnung „Weißer Palast“ (Phodrang Karpo) und konnte 1648 fertiggestellt werden. Nach dem Tod von Ngawang Lobsang Gyatsho ließ der bedeutende Gelehrte und Staatsmann Sanggye Gyatsho (1653-1705) 1694 den „Roten Palast“ (Phodrang Marpo) zu Ende bauen. Daran waren zahlreiche Newar-Handwerker beteiligt.
1922 kam es im Rahmen einer Renovierung zu den letzten größeren Veränderungen am Potala Palast. Dabei ließ der 13. Dalai Lama, Thubten Gyatsho (1876-1933) verschiedene Räume überarbeiten. Außerdem wurde der Rote Palast um zwei Etagen vergrößert.
Als der Norbulingka Palast gebaut wurde, der als Sommerresidenz Verwendung fand, erhielt der Potala Palast fortan die Bezeichnung „Winter Palast“. Von der chinesischen Kulturrevolution blieb der Potala Palast weitgehend verschont. So wurde das Bauwerk von den chinesischen Besatzungstruppen als Unterkunft verwendet. In der heutigen Zeit dient der Palast als Museum. Zusammen mit dem Jokhang Tempel gehört er auch in der Gegenwart noch zu den bedeutendsten Pilgerstätten der Buddhisten.
Im Jahr 1961 wurde der Potala Palast auf die Liste der chinesischen Denkmäler gesetzt. Seit 1994 gehört das prachtvolle Bauwerk auch zu den Weltkulturdenkmälern der UNESCO. Aufgrund seiner tiefen historischen Bedeutsamkeit ist der Palast auch für die Volksrepublik China von großer Bedeutung.
Von Ost nach West erreicht der Potala Palast eine Ausdehnung von etwa 350 Metern. Von Nord nach Süd sind es rund 300 Meter. Ausgestattet ist die Palastanlage mit 13 Stockwerken und 999 Räumen.
In den obersten Stockwerken des Roten Palastes sind die Privatgemächer des Dalai Lama untergebracht. Darüber hinaus verfügt das Bauwerk über umfangreiche Hallen für Zeremonien und zum Meditieren sowie verschiedene kleinere Kapellen. Ebenfalls Teil der Palastanlage sind die vergoldeten und mit Juwelen versehenen Grab-Chörten der Dalai-Lama-Reinkarnationen. In ihren eigenen Grabstätten ruhen acht Dalai Lamas. Als besonders prächtig gilt die Grabstätte von Ngawang Lobsang Gyatsho. Über drei Etagen hinweg wurden 3700 Kilo Gold verteilt.
Den höchsten Teil des Zentrums im Potala Palast stellt der Rote Palast dar. Er wurde buddhistischen Studien und Gebeten gewidmet. Die Bezeichnung Roter Palast geht auf die rote Bemalung des Gebäudes zurück, die Macht und Standfestigkeit symbolisiert.
Zusammengesetzt wird der Rote Palast aus mehreren Kapellen, Sälen und Bibliotheken. So gibt es zahlreiche Ebenen mit kleinen Durchlässen und Galerien. Im Roten Palast befindet sich zudem das Grabmal des 13. Dalai Lama.
Die größte Halle des Roten Palastes wird von der großen Westhalle mit 725 Quadratmetern gebildet. Dort gibt es wunderbare Wandgemälde. Um die große Westhalle herum wurden die Nord-, Süd- und Ostkapelle angelegt.
Die einzigen Palastbestandteile aus dem 7. Jahrhundert, die noch erhalten geblieben sind, sind die Lokeshvara Kapelle sowie die Meditations-Höhle des Dharma-Königs. Dort befinden sich Statuen von König Songtsen Gampo und seiner Gemahlin Wen Cheng.
Sehenswert ist auch die offizielle Empfangshalle des Roten Palastes. Zu ihren Merkmalen zählen sehenswerte Malereien und prächtige Schnitzarbeiten. Beherrschend auf die Halle wirkt der imposante Hochthron, der von Thangkas und Brokatstoffen verziert wird.
Ebenfalls einen Blick wert ist die Maitreya Kapelle. Sie verfügt über wunderbare Skulpturen und gehört zu den bedeutendsten Sakralräumen.
Der Weiße Palast wurde in der Vergangenheit von der tibetischen Kommunalverwaltung als Bürogebäude verwendet. Die Bezeichnung „Weißer Palast“ entstand durch den weißen Anstrich des Gebäudes und symbolisierte Ruhe und Frieden.
Die große Osthalle des Weißen Palastes bringt es auf eine Fläche von 717 Quadratmetern. Dort wurden sowohl politische Veranstaltungen als auch religiöse Zeremonien abgehalten. Im 5. und 6. Stockwerk befanden sich Büros und Wohnräume der Regenten. Das 7. und oberste Stockwerk stand dem Dalai Lama zur Verfügung, der dort viel Sonnenschein genießen konnte.
Zum Potala Palast gehören weiterhin mehrere Nebengebäude wie das Druckhaus oder das Gefängnis. Auch Innenhöfe und Gärten sind vorhanden. Weiterhin gibt es sehenswerte Statuen, Thangkas, Stupas, Satras und Wandgemälde. So gilt der Potala Palast auch als kulturelle Schatzkammer.
Einen phantastischen Anblick auf den Potala Palast erlaubt die goldene Dachgruppe. Sie ist auf dem Dach des Bauwerks untergebracht und setzt sich aus sieben Dächern zusammen, die aus vergoldeter Bronze bestehen. Sie stellen die Spitzen der heiligen Stupas der verschiedenen Dalai Lamas dar.
An jedem goldenen Dach befinden sich ein bis fünf Spitzen, die blüten- oder glockenförmig verziert sind. Sie haben die Funktion von Blitzableitern. Vom Palastdach aus kann der Besucher Lhasa wunderbar überblicken.
Das Innere des Potala Palastes bietet eine Vielzahl an Artefakten und Einrichtungen der tibetischen Geschichte und Kultur. Dazu gehören vor allem Wandbilder, Buddha-Statuen sowie jahrhunderte alte Antiquitäten, die die vielen Räume des prächtigen Palastes verzieren und zahlreiche interessante Geschichten erzählen.
Als besonders interessant gelten die Wandfresken über den fünften Dalai Lama. So stellen sie das Leben von Ngawang Lobsang Gyatsho dar. Ein weiteres Highlight des Palastes bietet die oberste Halle. Sie entstand im Jahr 1679 und erhielt die Bezeichnung „Sasong Langjie“. In ihr ist außerdem ein Porträt des chinesischen Kaisers Qianlong (1711-1799) untergebracht, der der Qing-Dynastie angehörte. Auf dem Bild ist die Inschrift „Ein langes, langes Leben für den Kaiser“ verzeichnet.
In der Halle feierten die Dalai Lamas über Jahrhunderte das tibetische Neujahrsfest und beteten dabei um Anleitung für das tibetische Volk.
Wer dem Potala Palast einen Besuch abstatten möchte, sollte einige Tipps beherzigen. So lässt sich die Sehenswürdigkeit am besten von der Rückseite mit einem Taxi erreichen und über den Pfad auf der vorderen Seite. Der Aufstieg umfasst etwa 300 Meter. Daher ist es ratsam, eine gute körperliche Konstitution zu haben. Um der Höhenkrankheit vorzubeugen, empfiehlt sich langsames Gehen.
Der Potala Palast lässt sich auch mit dem Bus erreichen. So fahren die Linien 8, 13 und 17 bis zur Haltestelle Baita. Von dort gehen die Besucher fünf Minuten nach Osten bis zur Kasse.
Weitere Buslinien sind die Nummern 2, 6, 7, 14, 16, 25 und 26. Sie verkehren bis zur Haltestelle Lazhong. Von dort aus sind es noch zehn Minuten nach Südosten bis zum Ticketschalter.
Vom Bahnhof aus fährt die Buslinie Nr. 13. An der Haltestelle Yaowangshan Caishishang steigt der Besucher aus. Vom Flughafen Gonggar aus bringt der Flughafenshuttle die Touristen bis zur Bushaltestelle Minhangju. Von dort aus kann der Potala Palast besucht werden.
Die Öffnungszeiten des Potala Palastes sind in den Sommermonaten von 9 bis 18 Uhr. Im Winter liegen die Öffnungszeiten zwischen 9:30 und 18:30 Uhr. An Feiertagen kann der Palast von 10 bis 15 Uhr besucht werden.
Die Kleidung sollte unauffällig sein. Nicht gestattet sind Mützen und Hüte. Gleiches gilt für Sonnenbrillen. Darüber hinaus finden Sicherheitskontrollen statt. Rauchen sowie das Mitführen von Getränken jeglicher Art ist nicht erlaubt. Wird gegen diese Regelung verstoßen, wird die Eintrittskarte ungültig.
Die Toilette befindet sich am hinteren Tor des Weißen Palastes.
Eine Stunde Aufenthalt
Da es sich beim Potala Palast um ein geschütztes Gelände handelt, wurde die tägliche Anzahl der Besucher von der Regierung begrenzt. Während des Besuchs können sich die Gäste eine Stunde lang im Palast aufhalten. Nach Ablauf dieser Zeit werden sie zum Verlassen des Geländes aufgefordert. Dadurch wird sichergestellt, dass noch mehr Menschen den Potala Palast besuchen können.
Es wird empfohlen, für den Aufenthalt im Palast bequeme Wanderschuhe anzuziehen. Beim Auf- und Absteigen der alten Treppen ist Vorsicht geboten. Zum Ende der Besichtigung verlassen die Besucher das Gebäude durch das Westtor. Von dort aus geht es den Berg hinunter bis zum Haupteingang des Palastes.
Personen, die unter der Höhenkrankheit leiden, sind gut beraten, sich von einem Taxi bis zur Spitze des Potala Palastes bringen zu lassen und den Besuch von dort aus zu beginnen.
Wer nach der Besichtigung noch genügend Zeit hat, kann im Uhrzeigersinn um den Palast herumgehen. Dabei begegnet man zahlreichen tibetischen Pilgern.
Die Hochsaison in Lhasa geht vom 1. Mai bis zum 31. Oktober. In diesem Zeitraum sollten die Tickets für einen Besuch im Potala Palast bereits über das Reisebüro gebucht werden. Ansonsten ist ein Antrag vor dem Besuchstag von kostenfreien Reservierungskarten erforderlich. Dazu müssen wichtige Reisedokumente wie Reisepass oder Personalausweis bereit gehalten werden.
Jeder Besucher darf bis zu vier Reservierungskarten für sich selbst und drei weitere Personen beantragen. Das Reservierungskartenbüro öffnet ab 9 Uhr. Auf den Reservierungsscheinen stehen Datum und Uhrzeit des Besuchs sowie die ID-Dokumentnummer. Es ist notwendig, den Palast auch zur angegebenen Zeit zu besuchen.
Ist es aus bestimmten Gründen nicht möglich, den Besuch des Potala Palastes zur angegebenen Zeit zu absolvieren, haben Besucher mit Reservierungskarten die Möglichkeit, die Tickets zu verlängern oder sie zu stornieren. Eine neue Bewerbung noch in der gleichen Woche ist nicht möglich, da der Name sonst auf eine schwarze Liste gesetzt wird.
Weil die Tickets wegen des großen Besucherandrangs rasch vergeben sind, sollte der Antrag auf Reservierungskarten so früh wie möglich erfolgen.
Innerhalb des Potala Palastes darf weder fotografiert noch gefilmt werden. Außerhalb des Geländes ist es jedoch erlaubt. Dazu werden einige besondere Stellen empfohlen wie:
Der Chakpori Hügel wird auch als Yaowang Hügel bezeichnet. Diese heilige Erhebung befindet sich oberhalb der Straße zum Potala Palast. Auf dem Hügel gibt es zudem einige bis zu tausend Jahre alte Buddhafiguren. Vom Chakpori Hügel aus erhält der Besucher die bestmögliche Aussicht auf den Potala Palast. Als beste Zeiten für Fotoaufnahmen gelten der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang.
Da sich am Chakpori Hügel viele Fotografen aufhalten, ist es ratsam, sich schon frühzeitig einen guten Standort zu suchen.
Am besten komplett zu sehen ist der Potala Palast von dem vor ihm liegenden Platz. Dabei lassen sich auch Fotoaufnahmen von Tibetern anfertigen, die am Morgen ihre Kora rund um den Palast absolvieren. Sogar bei Nacht sind gute Aufnahmen des Potala Palastes möglich.
Zongjiao Lukang Park bedeutet in der Übersetzung „Palastrückseite“. Von den Einheimischen wird diese Stelle besonders für Fotoaufnahmen empfohlen. So gibt es dort fotogene Bäume, Brücken, Blumen, Fische und Vögel.
Der Potala Palast lässt sich zu jeder Jahreszeit besuchen. In Lhasa herrschen das ganze Jahr über milde Temperaturen, sodass es weder einen sehr heißen Sommer noch einen sehr kalten Winter gibt. Sollen jedoch noch weitere Orte besucht werden, wie zum Beispiel der Mount Everest, ist es sinnvoll, den Besuch zwischen Mai und Oktober zu machen, weil das Wetter dann am besten ausfällt.
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