Als zweitgrößte Stadt Tibets ist Shigatse vor allem als Sitz des Panchen Lama bekannt, der von Tibetern (außer denen in Lhasa) als dem Dalai Lama gleichgestellt angesehen wird.
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Die tibetische Stadt Shigatse ist Hauptstadt und Regierungsbezirk zugleich. In der Region laufen 17 Grafschaften zusammen, sie alle profitieren von dem nahen Handelshafen, der die Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Shigatse ähnelt einem kulturellen Schmelztiegel, denn hier sind nicht nur Tibetaner zu Hause sondern auch Mongolen, Manchus, Miaos und andere Nationalitäten. Shigatse spielt bei Reisen durch Tibet bisher noch eine untergeordnete Rolle. Die Region befindet sich allerdings im Aufbau, so dass die Zahl kulturell interessierter Reisender bald steigen dürfte. Auffallend ist die Anmutung des Stadtbildes, denn Shigatse scheint auf den ersten Blick auf dem Reißbrett eine Künstlers entstanden zu sein. Nur der Markt, das Gebiet um den Dzong und das Kloster Tashilhunpo erinnern von ihrer Konstruktion her daran, dass Shigatse die zweitgrößte Stadt Tibets ist und im Himalaya liegt.
Die zweitgrößte Stadt Tibets liegt im Süden des Landes am nördlichen Himalaya. Klima und Vegetation sind von der Lage auf 3.800 Metern über den Meeresspiegel geprägt. Die durchschnittliche Temperatur liegt im Jahr bei nur etwa sechs Grad. In politischer Hinsicht war Shigatse viele Jahre lang so etwas wie die direkte Konkurrentin von Lhasa, der Hauptstadt Tibets. Bis heute ist Shigatse allerdings bekannt als Standort des Panchen Lama. Das ist der zweitgrößte Lama-Rang hinter dem Dalai Lama. Er hat seinen Sitz in Shigatse, deshalb spielt die Stadt im religiösen Leben der Tibeter durchaus eine Rolle. Abgesehen davon ist Shigatse für seine Kultur und seine Geschichte sehr bekannt, sie reicht über 500 Jahre in die Vergangenheit. Im Süden der Stadt liegt der höchste Berg der Welt, der Mt. Everest. Durch die vielen umliegenden Klöster hat sich die Stadt außerdem einen Namen gemacht bei Kulturinteressierten und bei den Gläubigen, die aus religiösen Gründen hierher reisen. Die Stadt erstreckt sich auf einer Fläche von knapp 30.000 Quadratkilometern, die Zahl der Einwohner liegt bei etwas über 500.000.
Aufgrund der Lage im Himalaya auf rund 3.800 Meter über dem Meeresspiegel wird es hier auch im Sommer nicht heiß. Trotzdem sind die Monate von Juni bis August als die wärmsten Monate des Jahres zu bezeichnen. Allerdings fällt in dieser Zeit auch verhältnismäßig viel Regen, so dass man immer auf Feuchtigkeit vorbereitet sein muss. Eher trocken ist es im Januar, im Februar und März sowie im November und im Dezember. Der kälteste Monat des Jahres ist traditionell der Januar. Wer zu diesem Zeitpunkt hierher kommt, muss sich unbedingt auf die fast arktischen Temperaturen einstellen, die natürlich der Lage im Hochgebirge geschuldet ist.
Unbedingt sehen sollte man den Samdrup tse. Diese Festung wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Sie befindet sich auf einem kleinen Hügel gegenüber der Altstadt, die von hier aus sehr schön zu sehen ist. Die Bauweise erinnert ein wenig an den Potala-Palast, allerdings wurde Samdrup tse über 300 Jahr zuvor gebaut. Die Festung ist heute fast komplett zerstört, ist aber als Rekonstruktion wieder aufgebaut. Bei der Rekonstruktion wurde moderner Stahlbeton verwendet, so dass davon auszugehen ist, dass dieser „Alte Dzong“ viele Jahrhunderte überdauern wird.
Das vielleicht bekannteste und beeindruckendste Bauwerk in Shigatse ist der Tashilhunpo. Dieses Kloster wurde bereits im 15. Jahrhundert erbaut, es ist die Residenz von Penchen Lama. Penchen Lama ist der zweite Mann hinter dem Dalai Lama und damit so etwas wie sein Stellvertreter. Die Residenz umfasst eine Klosteranlage von rund 30 Hektar, hier lebten früher etwa 5.000 Mönche auf engem Raum zusammen. Heute sind davon nur noch rund 800 Gläubige übrig, sie bewirten die Anlage.
Der gesamte Komplex setzt sich aus mehreren auffallenden Gebäuden zusammen. Sehr beeindruckend ist zunächst das goldene Dach, das im Sonnenschein ganz besonders leuchtet. Der Glanz hat die Jahrhunderte überdauert, selbst eine 500 Jahre alte Geschichte konnte ihm nichts anhaben.
Auf der linken Seite der Anlage sieht man die Maitreya-Halle, die von der Form her an einen Tempel erinnert. Sie wurde im Jahr 1914 erbaut. Darin ist ein mehr als 26 Meter hoher Zukunftsbuddha zu sehen, er wurde aus 230 Kilogramm Gold und über 11 Tonnen Bronze errichtet. Für den Aufbau der riesigen Statue waren über 100 Gold- und Kupferschmiede, aber auch Bildhauer und Maler aus der ganzen Region nötig. Zu sehen ist auch das Grab des zehnten Penchen Lama, es ist mit einem vergoldeten Dach verziert, das im chinesischen Stil gehalten ist. Neben diesem riesigen Gebäude scheint die Residenz des Penchen Lama fast zu vrschwinden.
Auch die Klosterküche mit ihren Öfen und ihren Butterfässern ist ein Besuch wert. Die Novizen bringen hier jeden Tag zur Mittagszeit die beiden tibetanischen Spezialitäten Buttertee und Tsampa, um es im Rahmen eines Opferrituals darzubieten. Direkt an der Haupthalle des Gebäudes ist auch ein Ausgangstor zu sehen. Von hier aus hat man einen schönen Blick über die Stadt und auf ein auffallendes weißes Gebäude ohne Fenster. Dabei handelt es sich um die Thangka-Wand, die an eine Umfassungsmauer angelehnt ist. Ein wenig unterhalb von der Haupthalle gelegen ist der Klosterhof mit dem verwinkelten Kelsang-Tempel. Neben den schönen einzelnen Gebäuden findet der Besucher am Tashilhunpo eine Aussichtsplattform, die nicht nur einen beeindruckenden Überblick über die Region bietet, sondern die auch aus der Entfernung sehr gut zu sehen ist. Jahr für Jahr findet in der Anlage im Juli oder im August das Sunning Festival statt. Drei Tage lang steht jeweils ein Buddha im Mittelpunkt: Hier wird die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft gefeiert. Mehrere 10.000 Anhänger treffen sich dann hier und gehen ihrer religiösen Anbetung nach.
Wer in Shigatse noch etwas mehr sehen will als Tempel und Klöster, spaziert ein wenig durch die Altstadt. Sie ist in jedem Fall einen Besuch wert.
In der Nähe von Shigatse in der Region befinden sich ebenfalls einige Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen sollte. Rund 150 Kilometer von Shigatse entfernt liegt das Kloster Sakya. Es ist das wichtigste Kloster der Sakya, einer Sekte, die zum tibetisch geprägten Buddhismus gehört. Der nördliche Teil des Klosters ist weitgehend zerstört. Erhalten geblieben ist die Haupthalle. Sie erstreckt sich über zwei Stockwerke und wird von mächtigen Säulen getragen. Hier finden rund 10.000 Mönche Platz. Der südliche Komplex besteht aus roten, schwarzen und weißen Mauern, die auf den ersten Blick recht schwer wirken. Sie verliehen der Sekte ihren Namen, denn die Sakya Sekte wird im Volksmund auch als die „Sekte der bunten Streifen“ bezeichnet. In dieser Anlage wurden seinerzeit buddhistische Schriften aufgefunden, sie haben das Bauwerk berühmt gemacht. Noch heute lagert man hier alte Schriften, Siegel, Trachten, Kronen und weitere Gegenstände mit antiker Bedeutung. Auch Buddhastatuen in unterschiedlichster Größe und Ausstattung sind zu bewundern. Gegründet wurde das Kloster im Jahr 1073. Seit Mitte des 13. Jahrhundert befand sich hier für lange Zeit das kulturelle und das politische Zentrum des Landes.
Sehenswert ist auch das Palkhor Chöde Kloster. Es ist nach drei Seiten von Bergen geschützt und befindet sich in Gyantse. Bekannt ist das Kloster für die Bodhi Stupa. Sie setzt sich aus unzähligen Kapellen, Bildern, Buddhas und Persönlichkeiten der Geschichte des Landes Tibet zusammen. Der Stil der Stupas ist ein wenig an die Kunst Tibets angelehnt, vereint aber auch Elemente aus Indien und Nepal. Wer sich die Wandmalereien ansieht, stellt vermutlich fest, dass sie aus einer Kombination von verschiedensten Stilen entstanden ist. So hat sich der Gyantse-Stil entwickelt, der in der tibetischen Kunst und Malerei eine nennenswerte Stellung einnimmt. Gegründet wurde das Kloster im Jahr 1427, allerdings wurde es während der Kulturrevolution stark beschädigt. Optisch unterscheidet sich Palchor Chöde von vielen anderen Klöstern, obwohl der bauliche Stil an die Richtung der Klöster aus dem 13. bis zum 15. Jahrhundert ausgerichtet ist. Neben ihrer architektonischen Besonderheit hat die Anlage noch eine weitere wichtige Bedeutung. Sie soll allen Klassen des Buddhismus ermöglichen, friedlich und in Harmonie miteinander zu leben und sich gegenseitig zu respektieren.
4 Sterne: Gesar Hotel, Darhawug Hotel, Shandong Building, Vanray International Resort, Zanglong Hotel, Darhawug Hotel, Tashi Choten Hotel,
3 Sterne: Tianhao Hotel, Shigatse Dragon Hotel is Akira Sakya, Tingri Bebar Hotel,Manarsarova Hotel
Shigatse ist für den Tourismus im großen Stil noch nicht erschlossen. Dennoch gibt es einige Hotels, in denen man ein paar schöne Tage verbringen kann und die Gegend erkunden kann. Dazu gehört zum Beispiel das Manarsarova Hotel, das häufig aufgrund seines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses empfohlen wird. Auch das Tashi Choten Hotel ist zu empfehlen, ebenso das Shandong Mansion. Weiter empfehlenswerte sind das VanRay International Resort und das Jiumu Yamei International Hotel.
Wer mit dem Auto oder dem Bus anreisen will, hat drei chinesische Nationalstraßen zur Auswahl. Die G318, die G219 und die G315 führen von Lhasa durch das westliche Tibet bis nach Ali und dann weiter in das Kunlun-Hochgebirge bis nach Xinjiang. Die Strecke ist gut 2.900 Kilometer lang und wird als die höchste Straße der Welt bezeichnet. Über 900 Kilometer der gesamten Strecke verlaufen auf einer Höhe von über 4.000 Metern, 130 Kilometer liegen auf mehr als 5.000 Metern und 244 Kilometer verlaufen sogar durch gänzlich menschenleeres Gebiet. Außerdem sind zwei Pässe mit einer Höhe von 5.400 zu überqueren. Einige Reiseanbieter haben diese Strecke in ihrem Repertoire. Wer gesundheitlich in guter Verfassung ist, kann diese Strecke mit einem Bus fahren, wer aber schnell unter Höhenkrankheit leidet, sollte hier vielleicht Abstriche machen. Allerdings sind die schneebedeckten Berge und die bunten Seen im Hochgebirge sowie die unglaubliche Stille ein Erlebnis, das man nicht missen sollte. Sehr empfehlenswert ist eine Fahrt von Lhasa nach Shigatse auf der Nationalstraßen. Unterwegs können Sie unzählige Sehenwürdigkeiten und Landschaften genießen.
Die Himmelsbahn verläuft auf einer Höhe von rund 4.000 Metern und verbindet die beiden tibetischen Metropolen Lhasa und Shigatse. Über eine Länge von 253 Kilometern verläuft die höchstgelegene Eisenbahntrasse der Welt, die gesamte Fahrt für die über 1.200 Kilometer lange Strecke dauert rund drei Stunden. Wenn Sie nicht entlang den dieselben Straßen nach Lhasa zurückkehren und die Himmelbahn auf dem Plateau probieren möchten, können Sie die Bahn von Shigatse nach Lhasa wählen.
Mit dem Flugzeug können Sie auch in Shigatse ankommen, deren Flughafen etwa 50 km entfernt von dem Stadtzentrum, dann können Sie mit dem Flughafenbus oder Taxi innerhalb einer Stunde erreichen. Von folgenden großen Städten wie Peking, Shanghai, Xi’an und Chengdu können Sie mit dem Flugzeug direkt in Shigatse ankommen. Aber wenn Sie zum ersten Mal auf dem Plateau reisen, wird nicht empfohlen, direkt zum Shigatse Frieden Flughafen zu fliegen, weil die Höhenlage hier bei 3.782 Meter liegt, wo höher als den Flughafen Lhasa und leichter Höhenkrankheit zu verursachen.
Die lokale Küche ist natürlich stark an der tibetischen Küche ausgerichtet. Auf den Tisch kommen überwiegend Rind, Yak und Hammel, Gemüse gibt es eher selten. Das Fleisch gilt als sehr nahrhaft und ist für die Menschen in der Region zum Überleben dringend nötig. Gerade die große Höhe und die kalten Winter fordern ihren Tribut, und die lokale Küche ist darauf ausgerichtet. Beliebte Getränke sind der Buttertee, ein Gerstentee oder ein süßer Tee, die zum Teil dabei vorbeugend gegen die Höhenkrankheit wirken sollen.
Typisch für Shigatse sind die kleinen Souvenirs, die durchaus eine gute Qualität haben. Bevor man den Kauf abschließt, ist handeln angesagt. Ein Verkäufer, der Interesse hat, läuft seinem Kunden nach und ist so gut zu erkennen. Obst und lokale Lebensmittel kann man kaufen, nicht alles ist für einen sensiblen Magen geeignet.
Unter der Höhenkrankheit versteht man eine Krankheit, die in Regionen in großer Höhe auftaucht. Gerade Europäer sind das Klima im Hochgebirge nicht gewöhnt. Der Körper ist nicht an die dünne Luft gewöhnt, der gesamte Organismus muss sich erst umstellen. In den ersten Tagen im Hochgebirge kann es deshalb sein, dass man sich unwohl und einfach schlapp und erschöpft fühlt. Wer unter Herzbeschwerden leidet, sollte eine Reise ins Hochgebirge grundsätzlich vermeiden oder mindestens zuvor seinen Arzt befragen.
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